„Blätterteigtaschen mit wilder Marmelade“

Herbstliche Wildfrüchte zur Immunstärkung

Die Natur hat im Herbst einige Schätze zu bieten. Um Wildfrüchte zu sammeln, kannst Du am besten in den Hecken und an Waldrändern Ausschau halten. Dort leuchten in verschiedenen Rottönen kleine Vitaminbomben, die sich als starke Immunbooster verwenden lassen. Kleine wertvolle Geschenke, mit denen Du Erkältungskrankheiten vorbeugen kannst. Heute teile ich Anwendungsmöglichkeiten von 4 Wildfrüchten und ein süßes Rezept mit dir.

„Hecken waren übrigens schon immer eine Schwelle und Übergangszone zwischen der Wildnis und bewirtschaftetem Kulturland. Sie verbinden die Welt der Menschen mit der Welt der Geister. Alte Frauen, die in und unter den Hecken Reisig, Flechtmaterialien, leckere Beeren und nahrhafte Nüsse sammelten, erhielten den Namen „Heckensitzerin“ – was im Germanischen „Hagezusse“ bedeutet. Aus „Hagezusse“ entstand das Wort „Hexe“.“

Kornelkirsche, eine köstliche süß-saure Nascherei

Die auffällig leuchtend roten Früchte der Kornelkirsche wird mit ihren gelben Blüten auch gelber Hartriegel genannt. Am besten sammelt man die dunkelroten zu Boden gefallenen Früchte, oder jene, die sich fast von allein durch Schütteln lösen. Diese sind ausgereift und schön süß. Du kannst sie roh naschen oder weiter verarbeiten. Sie eignen sich für Marmeladen, für Säfte, zum Ansetzen von alkoholischen Getränken und getrocknet als Tee. Unreife Früchte schmecken in Essig oder Öl eingelegt ähnlich wie Oliven. Kornelkirschen wirken zusammenziehend, fiebersenkend und stärken das Immunsystem. In der Volksheilkunde wurden sie bei Durchfall und chronischen Darmbeschwerden eingesetzt. Sie enthalten Gerbstoffe, Anthocyane, Fruchtsäuren, Flavonoide und sind reich an Vitaminen. Im Vergleich zu Zitronen enthalten sie doppelt so viel Vitamin C.

Die Hagebutten der wilden Heckenrosen

Bei der nächsten Vitaminbombe handelt es sich um die knallrote Hagebutte der Hunds-Rose. Sie hat einen säuerlich-fruchtigen Geschmack und ist ein unterschätztes Geschenk der Natur. Bereits 25 g der Früchte (ohne Samen) decken den Tagesbedarf an Vitamin C. Zudem punktet sie mit A-, B-, K- und P-Vitaminen, Fruchtsäuren und Gerbstoffen. Sie steigern die Abwehrkräfte, sind mild abführend, entzündungshemmend und harntreibend. Du kannst sie im Tee genießen, Fruchtaufstriche, Mus und Chutney aus ihr zaubern oder mit Kräutern gewürzt zu einer Art fruchtigen „Tomatensoße“ kochen. Schonend getrocknet und gemahlen ergeben sie ein hochwertiges Hagebuttenpulver, perfekt zum Verfeinern von Müsli, Joghurt und Shakes. Die Fruchtkerne der Hagebutte können als Kernles-Tee bei Blasen- und Nierensteinen unterstützend wirken.

„Lieber eine Hagebutte im Strauch, als eine Rose in eurem Garten.“

William Shakespeare

Die stärkenden Früchte des Weißdorn

In stressigen Zeiten und bei Herzensangelegenheiten kann dir der Weißdorn behilflich sein. Er stärkt das Herz, reguliert den Blutdruck, kann vorbeugend und bei akuten Herzbeschwerden unterstützen. Es können sowohl Blätter, Blüten als auch die roten Früchte des Strauchs verwendet werden. Du kannst ihn als Tee, Tinktur, Likör oder Essigauszug zubereiten. Die Früchte sind leicht mehlig und schmecken mild fruchtig. In der Küche verwendet man sie gerne als Zusatz bei Fruchtaufstrichen. Auch roh direkt vom Strauch sind sie genießbar.

„Das wichtigste Herzmittel der Natur wurde erst vor knapp zweihundert Jahren entdeckt. Weißdorn stärkt das Herz, es beruhigt und heilt bei körperlichem und seelischem Herzschmerz.“

Christine Storl, Unsere grüne Kraft 2019

Vogelbeeren, bittere Delikatessen

Vogelbeeren wirken leicht abführend und harntreibend und wurden in der Volksheilkunde bei Vitaminmangel, Rheuma und Gicht eingesetzt. Roh sind sie giftig, doch gekocht sind die orangenen Früchte der Eberesche eine intensive bitter-saure wilde Köstlichkeit. Wegen ihres hohen Vitamin C-Gehalts stärken sie deine Abwehrkräfte und beugen Erkältungskrankheiten vor. Nach dem ersten Frost schmecken die Vogelbeeren milder. Du kannst sie zu Mus passieren, in Fruchtaufstrichen verarbeiten, in den Tee beimischen, mit Apfelsaft zu Sirup einkochen oder als bitteren Aperol genießen. Auch die Vögel mögen die Vogelbeeren sehr. Dieses Jahr sind alle Ebereschen in meiner Umgebung bereits vor dem ersten Frost leer gefuttert. Aber ich habe mir ein paar in der Tiefkühltruhe gesichert. So kannst du bereits früher ernten und den Frost nachahmen.

„Frische, rohe Beeren solltest Du nur in kleinen Mengen verzehren, da große Mengen unbekömmlich sind!“

Auch beim Sammeln von Wildfrüchten gilt es achtsam zu sein:

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Blätterteigtaschen mit wilder Marmelade“

Ergibt 15 Taschen

Du benötigst folgende Zutaten:

  • ca. 200 g Wildfrüchte: Kornelkirschen, Hagebutten, Weißdorn und Vogelbeeren (je mehr Vogelbeeren du nimmst, desto bitterer wird deine Marmelade)
  • ca. 50 ml Apfelsaft
  • ca. 100 g Gelierzucker
  • 1 Packung Blätterteig
  • 1 Ei
  • ein paar Brennnessel- und Indische Springkraut-Samen

Jetzt geht ’s an die Zubereitung:

Marmelade herstellen:

  1. Optional: Wenn du die Samen der Hagebutte händisch heraus pulst und separierst, kannst Du parallel einen Kernles-Tee trocknen oder direkt zubereiten.
  2. Gebe alle Wildfrüchte samt Steinen und dem Apfelsaft in einen kleinen Topf.
  3. Mit geschlossenem Deckel köcheln lassen, bis die Wildfrüchte weich sind.
  4. Passiere alles durch eine flotte Lotte oder durch einen Sieb.
  5. Erhitze das Fruchtmus nochmal, gebe den Gelierzucker dazu und lasse alles 3 Minuten kochen.
  6. In ein kleines Schälchen abfüllen.

Blätterteigtaschen füllen:

  1. Heize den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vor.
  2. Trenne das Eiweiß vom Eigelb und verquirle das Eigelb.
  3. Breite den Blätterteig auf deiner Arbeitsfläche aus und schneide ihn in 15 gleich große Rechtecke.
  4. Schneide in ein Dreieck der Rechtecke, der späteren Oberseite der Taschen, Deko-Schlitze.
  5. Gebe mit einem Teelöffel einen Kleks Marmelade auf die andere Hälfte des Rechtecks.
  6. Bestreiche alle Teigränder mit Eiweiß, klappe die Taschen diagonal zu Dreiecken zusammen und verschließe die Teigränder mit einer Gabel oder den Fingern.
  7. Bestreiche die Blätterteigtaschen mit Eigelb und bestreue sie mit Brennnessel- und Springkraut-Samen.
  8. Backe die Blätterteigtaschen ca. 15 Minuten, bis sie goldbraun sind.

Serviervorschlag:

Genieße die Blätterteigtaschen mit einem Kernles-Tee.


Lass es Dir schmecken!


Herzliche Grüße

Deine FederWaldHexe

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One thought on “„Blätterteigtaschen mit wilder Marmelade“

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