„Zauberhaftes RotKlee-Pesto“

Ein hormonfreundliches Rezept von der Wiese

Weißt Du noch? Als Kinder sind wir mit offenen Augen durch die Wiesen gestreift, auf der Suche nach einem vierblättrigen Glücksklee. Der Rotklee steckt voller symbolischer Bedeutungen und wertvollen Inhaltsstoffen. Er lebt in Gemeinschaft, sieht hübsch aus, ist leicht zu sammeln, kann heilen und bringt eine besondere Geschmacksnote in die Küche. Sowohl der weiße als auch der rote Wiesen-Klee sind essbar, doch schmeckt der Rotklee besser als die weiße Form. Er zählt aufgrund den enthaltenen Phytohormonen zu den Frauenkräutern.

Der Rotklee als Sinnbild der Lebenskraft

Bereits die Kelten haben die robuste Pflanze mit dem kräftigen Wuchs als heilige Zauberpflanze verehrt. Sie landete häufig im Zauberkessel und war somit Bestandteil von Druidentranks. Dreiblättrige Kleeblätter galten im Mittelalter als Symbol der Dreifaltigkeit. Seltener zu finden sind vierblättrige Blätter, weshalb sie noch heute als glücksbringend gelten. Die Zahl Vier steht unter anderem für die vier Himmelsrichtungen, vier Elemente, vier Jahreszeiten oder auch für die vier Lebensalter. Eine alte Volksweisheit berichtet, wer sonntags vor Sonnenaufgang einen vierblättrigen Klee findet und im Schuh versteckt, kann in der Kirche alle Hexen wahrnehmen.

„Das 16. Jahrhundert erzählt von der Bedeutung des Kleeblattes in der Liebe: Ein Mädchen, das heimlich einen Mann liebt, der sie nicht beachtet, soll ihm ein vierblättriges Kleeblatt in den Schuh stecken; dadurch wird er gezwungen, ihr vier Tage lang nachzugehen. Diese Zeit kann sie dann nützen, um seine Liebe zu gewinnen.“

Hans Schöpf, Zauberkräuter 1986

Der Rotklee und die Schmetterlinge

Der mehrjährige Rotklee ist weit verbreitet und kommt häufig auf nährstoffreichen Wiesen vor. Er blüht von Mai bis September, somit kannst Du ihn den ganzen Sommer hindurch sammeln. Als Schmetterlingsblütler kommt eine Blüte selten allein. Schau mal genauer hin, der kugelige Blütenkopf besteht aus vielen kleinen roten, fast pinkfarbigen kleinen Blüten. Diese sind sehr beliebt bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen. Seine meist dreiteilig eiförmigen Blätter sind wunderhübsch weiß gezeichnet. Der Rotklee gehört zu den eiweißreichen Hülsenfrüchtlern und wurzelt bis zu zwei Meter in die Tiefe.

Das Besondere an seinen Wurzeln

Schmetterlingsblütler gehen eine besondere Symbiose ein. Sie leben in einer einzigartigen Lebensgemeinschaft mit Bakterien, die Luftstickstoff binden und für die Pflanze aufbereiten können. Die Bakterien leben in kleinen Wurzelknöllchen, welche du beim Ausgraben der Wurzel sehen kannst. Als Stickstoffsammler wird Klee deshalb gerne zur Bodenverbesserung und als eiweißreiches Tierfutter angebaut. Der Vorteil von Schmetterlingsblütlern ist, dass sie Lebensräume besiedeln können, die nährstoffarm sind. Rotklee verbessert also die Bodenfruchtbarkeit, versorgt andere Wiesenblumen mit Stickstoff, Insekten mit wertvollem Nektar und uns mit hochwertigem Eiweiß.

Der Rotklee als Heiler

Neben Eiweiß, Cumarin und ätherischen Ölen enthält der Rotklee viele Gerbstoffe. Diese können die Heilung von Wunden fördern, weshalb er gerne bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte oder bei Ekzemen eingesetzt wird. Zur allgemeinen Hautpflege kannst Du dir zum Beispiel ein pflegendes Rotklee-Öl herstellen. Dieses lässt sich wiederum leicht zur Salbe weiterverarbeiten. Volksmedizinisch findet der Rotklee auch Anwendung bei Durchfall, Halsschmerzen und Entzündungen vom Zahnfleisch. Seine Flavonoide können als Krampf- und Schleimlöser bei Husten und Atemwegserkrankungen unterstützen. Ein Tee aus Rotklee-Blüten wirkt entzündungshemmend und blutreinigend. Falls Du eine Tinktur bevorzugst, kannst Du dir einen Alkoholauszug herstellen. Seine Heilwirkung konzentriert sich vor allem auf frische und getrocknete Blütenköpfe.

Ein Frauenkraut mit Isoflavonen

Der Rotklee enthält Isoflavone, das sind pflanzliche Hormone, die dem menschlichen Hormon Östrogen ähneln. Diese Phytohormone können ausgleichend auf unseren Hormonspiegel wirken. In der Phytotherapie wird er deshalb vermehrt in der Frauenheilkunde eingesetzt, vor allem bei Beschwerden in den Wechseljahren. Da er sowohl einen Östrogenmangel als auch einen Östrogenüberschuss regulieren kann, nimmt der Rotklee auch Einfluss auf den Menstruationszyklus und kann bei Regelbeschwerden lindernd wirken. Darüber hinaus kannst Du ihn zur Vorbeugung hormonell bedingter Krebserkrankungen verwenden. Bei Depressionen kann er dich unterstützen, zurück ins Gleichgewicht zu kommen. Und er wirkt beruhigend bei Schlafbeschwerden.

Rotklee-Blüten passen zu pikanten und süßen Gerichten

Klee schmeckt roh oder gedünstet. Die nach Erbsen schmeckenden Blätter und Triebe kannst Du in Suppen, Wildkräutersalaten, Gemüsegerichten, Omelettes, Kräuterquark und -butter beimengen. Rohe Kleeblätter enthalten geringe Mengen von Blausäureglykosiden, welche in großen Mengen giftig sind. Wenn Du sehr viel Rotklee zu dir nimmst, ist es besser ihn zu dünsten. Die süßlichen, hübschen Blütenköpfe eignen sich gut, um Salate und verschiedenste Gerichte aufzupeppen. Sie kommen gut in Bratlingen, als Pesto, in Knäckebrot und als Tee. Sie passen zu süßen Nachspeisen und können Sommerdrinks aufpeppen. Vom Blütenmantel abgezupft ergeben die roten Blüten einen leckeren Sirup und ein feines Gelee. Von August bis September kannst du die Samen ernten, zu Mehl schroten oder als Sprossen keimen lassen.

Mein Lieblingsrezept mit Rotklee

Ich liebe Pestos. Mit einem Rohkost-Rotklee-Pesto erhältst du ein lebendiges Nahrungsmittel für eine gesundheitsbewusste Ernährung. Unerhitzt bleiben alle Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe und sekundären Pflanzenstoffe erhalten. Wichtig hierbei ist, dass du neben Kräutern auch ein kaltgepresstes, hochwertiges Öl verwendest. Ich habe mich heute für ein unbehandeltes Hanf-Rohkost-Öl von einem regionalen Bauern entschieden. Dieses hat einen leckeren nussigen Geschmack, ein optimales Verhältnis von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und gehört aufgrund seiner Hochwertigkeit zu den gesunden Feinschmecker-Ölen. Die enthaltene Gamma-Linolensäure hilft deinem Körper, den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt zu regulieren.

Zauberhaftes RotKlee-Pesto“

Für mein Rotklee-Pesto verwende ich ganze Blütenköpfe mit dem jeweils obersten Rotklee-Blatt. Es braucht nur wenige Zutaten, ist schnell hergestellt, schmeckt wunderbar und steckt voller hochwertiger Inhaltsstoffe.

Du benötigst folgende Zutaten:

  • 2 Handvoll Rotklee-Blütenköpfe
  • ca. 75 ml kaltgepresstes, unbehandeltes Hanföl
  • 1 Prise Salz

Jetzt geht ’s an die Zubereitung:

  1. Lege ein paar Blütenköpfe zur Dekoration auf die Seite.
  2. Schneide den Rotklee mit einem Messer fein. Falls Du eines besitzt, ist hier ein Keramikmesser die ideale Wahl.
  3. Mische den kleingehackten Rotklee mit dem Hanföl und einer Prise Salz.
  4. Fülle es in ein kleines Servierschälchen und fertig ist dein zauberhaftes Rotklee-Pesto.

Sieht hübsch aus, oder? Und schmeckt köstlich!

Falls Du das Pesto länger aufbewahren möchtest und nicht gleich verzehrst, ist es wichtig, alles in ein sterilisiertes Gefäß zu füllen und komplett mit Öl zu bedecken.

Serviervorschlag:

Ich genieße das Rotklee-Pesto am liebsten auf einem Paleo Saaten-Nussbrot. Das ist eine perfekte gluten- und mehlfreie Alternative zum klassischen Vollkornbrot und unterstützt deine Hormongesundheit. Hier findest Du mein derzeitiges Lieblingsrezept von Rabea Kieß.

Das Rotklee-Pesto passt natürlich auch auf anderes Brot deiner Wahl. Auch zu Spaghetti oder Kartoffeln finde ich es super lecker.

Viel Spaß bei der Zubereitung deines zauberhaften Rotklee-Pestos!

Kennst Du schon folgendes Pesto-Rezept?


Herzliche Grüße

Deine FederWaldHexe

Du möchtest keinen Artikel verpassen? Trage dich in meinen Newsletter ein, dann informiere ich dich regelmäßig!

Gefällt dir dieser Beitrag? Dann teile ihn gerne in deinen Kreisen:

Back to top