„Aromatisches FichtenSpitzenPesto“

Ein Rezept aus der Waldküche

Juhu, die ersten Fichtenspitzen sind ausgetrieben! Sie sind gesund, enthalten viel Vitamin C und bieten viele Möglichkeiten, sowohl süßes als auch herzhaftes in der Küche zu zaubern. Das Ernten der Fichtenspitzen lässt sich wunderbar mit einem Waldspaziergang verbinden. Du kannst die jungen Fichtenspitzen im April und Mai sammeln, weshalb sie auch Maiwipferl genannt werden.

Die Fichte als Schutzbaum

Am liebsten wächst die Fichte im Mittel- und Hochgebirge. Lässt man ihr Zeit zum Wachsen, kann sie sich zu einem majestätischen Baum entwickeln. Heute häufig in Monokulturen stehend, ist der Ruf der Fichte angeknackst. Doch verehrten unsere Vorfahren einst den melancholisch wirkenden Nadelbaum, ein Lebensbaum, der das schützende, mütterliche Element versinnbildlichte. Neben der Birke wurde häufig die Fichte als Maibaum verwendet. Als ein Symbol für die sich immer wieder erneuernde Kraft der Natur galt er als Schutzbaum vorchristlicher Völker und als heilig bei den Germanen.

Die Heilwirkung der Fichte

Das ätherische Öl der Fichte wirkt schleimlösend, regt die Durchblutung an und hat eine antibakterielle Wirkung. In den jungen hellgrünen Fichtenspitzen ist der Gehalt an ätherischen Ölen geringer als bei alten Fichtennadeln. Dafür enthalten sie ein vielfaches an Vitamin C. Volksheilkundlich ist wohl der Fichtenspitzen-Sirup am bekanntesten. Dieser kann bei Husten, Grippe und Erkältung unterstützend wirken.

Junge Fichtenspitzen in der Küche

Der Fichtenspitzen-Sirup lässt sich nicht nur bei Erkältungen, sondern auch als kulinarische Delikatesse verwenden. Er ist ein leckerer Brotaufstrich und vielseitig für Desserts einsetzbar. Zudem dienen die jungen Triebspitzen als erfrischender Snack beim Wandern und als säuerliches Gewürz in der Küche. Du kannst Salate, Dips oder Gemüsegerichte damit würzen. Fichtenspitzen liefern einen leckeren Geschmack beim Aromatisieren von Likören, Essig oder Öl und du kannst einen Tee mit ihnen aufgießen.

Wie schmecken die Maiwipferl

Der Grundgeschmack der jungen, frischen Triebe ist süßlich, säuerlich, zitronenartig, mit dem Duft von Nadelbäumen. Je älter die Fichtenspitzen werden, desto mehr verlieren sie Süße. Dafür steigt mit dem Alter das typische Nadelbaum-Aroma. Am liebsten mag ich die Maiwipferl roh. So bieten sie den vollen Geschmack und das wertvolle Vitamin C bleibt erhalten. Ein frisches Fichtenspitzen-Pesto ist sowohl raffiniert, aromatisch, kreativ als auch einfach und schnell zubereitet.

Was du beim Sammeln beachten solltest

Sammle nie alle Fichtenspitzen von einem Baum, sondern besser von möglichst vielen verschiedenen Fichten. Zudem solltest du keine Triebe aus der Krone abzupfen, da dadurch ein zweistämmiger Baum entstehen kann, der stark schneebruch-, sturm- und pilzgefährdet ist. Halte dich deshalb beim Sammeln an die Seitenäste. Ich bevorzuge ältere Bäume, um jungen Bäumen nicht die Kraft zum Wachsen zu nehmen. Achte darauf, dass du nicht den stark giftigen Nadelbaum Eibe erwischst. Vor allem junge Fichten können verwechselt werden.

Mein Rezept für ein „Aromatisches FichtenSpitzenPesto“

Pestos sind schnell und einfach zubereitet

Du benötigst folgende Zutaten:

(Ergibt eine kleine Portion für 2 Personen)

  • 75 g Fichtenspitzen
  • 50 g Cashewkerne
  • 60 ml kaltgepresstes Rapsöl
  • 1 Prise Salz

Jetzt geht ’s an die Zubereitung:

  1. Röste die Cashewkerne in einer Pfanne
  2. Lasse die Cashewkerne kurz abkühlen und zerkleinere sie nach Belieben in einem Mörser oder Häcksler
  3. Gebe alle Zutaten in eine Schüssel und püriere alles kurz mit einem Mixstab (alternativ kannst du alles von Hand klein schneiden, dies ergibt meist ein gröberes Pesto)
  4. Jetzt kannst du es nochmal mit Salz abschmecken
  5. Fertig ist dein aromatisches Fichtenspitzen-Pesto
  6. Fülle es in ein kleines Servierschälchen oder in ein Schraubglas

Hat dieses Pesto nicht eine tolle hellgrüne Farbe? Und warte ab, bis du es probiert hast! Es hat ein erfrischendes, zitronenartiges Aroma und ist definitiv etwas besonderes, vitaminreiches aus der Waldküche.

Wenn du das Pesto im Kühlschrank ein paar Tage aufbewahren möchtest, ist es wichtig, das Pesto gut mit Öl zu bedecken.

Serviervorschlag:

Das aromatische Fichtenspitzen-Pesto schmeckt lecker zu Nudeln, auf dem Brot oder zu Kartoffeln.

Du kannst optional auch die Triebspitzen von Tannen verwenden. Zudem kannst du mit anderen Nüssen und Pflanzenölen experimentieren.

Viel Spaß bei der Zubereitung deines aromatischen Fichtenspitzen-Pestos!

Herzliche Grüße

Deine FederWaldHexe

Was hast du schon aus Fichtenspitzen gezaubert? Unten bei den Kommentaren kannst Du gerne deine Rezepte teilen!

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