„Haselkätzchen-Haselnuss-Topping“

Ein proteinreiches Rezept, um deine Lebensgeister zu wecken

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Es ist Anfang Februar, die Tage werden stetig länger und wir können spüren, dass der Frühling nicht mehr allzu fern ist. Es gibt immer wieder helle, klare und erfrischende Stunden. An manchen Tagen locken uns die Sonnenstrahlen in die Natur, um Vogelgezwitscher zu genießen und uns vom noch eisigen Wind durchpusten zu lassen. An manchen Stellen sprießen die ersten frischen Kräuter aus der Erde und die Schneeglöckchen beginnen zu blühen.

Frischer Wind fegt über das Land und Stürme rütteln morsche Äste von den Bäumen. Es ist eine reinigende, erfrischende und erneuernde Zeit. Altes wird weggefegt und Neues wird eingeladen. Die kalten, starren und müden Wintergeister werden vertrieben und die inneren Energien und eigene Lebendigkeit werden wieder entfacht. Die Natur und somit auch unsere neue Lebenskraft erwacht.

In der Zeit des Vorfrühlings findet sich noch wenig Essbares draußen in der Natur. Doch mit dem Wind ziehen erste gelbe Blütenstaubwolken durch die Luft und geben uns einen Hinweis darauf, dass sich die Blütenkätzchen des Haselnussstrauchs langsam öffnen. Hast du gewusst, dass man diese essen kann?

Raus in die Natur – Jetzt ist Haselkätzchen-Sammelzeit

Der Haselnussstrauch – oder auch „Gewöhnliche Hasel“ genannt – ist ein mehrstämmiger Strauch, der bis zu 7 Meter hoch werden kann. Seine glatte Rinde ist graubraun und die Zweige sind leicht behaart. Er gehört zu den Birkengewächsen und hat rundliche, behaarte Blätter mit herzförmigem Grund, kurzer Spitze und doppelt gesägtem Blattrand.

Doch lange vor dem Laub-Austrieb erscheinen die bräunlich-gelben, männlichen Blütenkätzchen, die wie kleine Würmchen von den Ästen hängen. Sie werden bereits im Herbst ausgebildet und fangen im Februar an zu blühen und zu stäuben.

Die Hasel ist übrigens einhäusig und wenn du genau hinschaust, kannst du ab Februar oberhalb der Kätzchen, die unauffälligen weiblichen Blüten erkennen, die mit ihren kleinen, fädigen Narben rot leuchten.

Von September bis Oktober beschenkt uns der Haselnussstrauch mit seinen Früchten, den allseits bekannten und beliebten Haselnüssen.

Die Pollen der Haselkätzchen sind im Vorfrühling eine wertvolle erste Nahrungsquelle für Bienen. Deshalb sei achtsam beim Sammeln, nehme nur so viele Kätzchen mit, wie du verarbeiten kannst und halte dich an die Handstrauß-Regel. Zudem solltest du achtgeben, dass du beim Sammeln nicht die weiblichen Blüten beschädigst.

Der Haselnussstrauch und die „Heckensitzerin“

Die Gewöhnliche Hasel ist eine Pionierpflanze und recht anspruchslos. Du kannst sie im Unterholz von lichten Laubwäldern, am Waldrand oder in Hecken finden.

Hecken waren übrigens schon immer eine Schwelle und Übergangszone zwischen der Wildnis und bewirtschaftetem Kulturland. Sie bieten sowohl Schutz als auch Materialien zum Flechten oder Zäunen, leckere Beeren und nahrhafte Nüsse. Hecken verbinden die Welt der Menschen mit der Welt der Geister, der Anderswelt.

„Unter Haselsträuchern kann man sich leicht mit freundlichen Naturgeistern in Verbindung setzen.“


Dr. Max Amann, Alchemist

Fast überall war es die Aufgabe der alten, weisen Großmutter, Reisig und Kleinholz zu sammeln. Um sich auszuruhen, setzte sie sich auf ihren Lieblingsplatz in der Hecke, zum Beispiel unter den Holunder oder den Haselstrauch. Im Traum erschienen ihr Geistwesen, die ihr Geheimnisse zuflüsterten. So erhielt sie ihren Namen „Heckensitzerin“ – was im Germanischen „Hagezusse“ bedeutet. Aus „Hagezusse“ entstand das Wort „Hexe“.

Der Haselnussstrauch durfte nach altem Brauch in keinem Bauerngarten fehlen. Er soll vor Blitzschlag, krankmachenden Strahlungen aus der Erde, vor wilden Tieren, Krankheiten und chaotischen Energien und Kräften aus dem Jenseits schützen. Er gilt als magischer Strauch und bedeutender Bestandteil der Hexenmedizin. Die Früchte der Hasel – die Haselnüsse, galten als Symbol der Fruchtbarkeit. Die proteinreichen Haselkätzchen sollen bei Männern die Potenz verstärken.

Einladung:

„Wenn Du Haselkätzchen sammeln gehst, mach doch einfach zwischendurch ein kleines Päuschen unter dem Haselnussstrauch. Wer weiß, vielleicht wird dir ja etwas zugeflüstert….“

Was die Hasel noch so alles kann

Die männlichen Blütenkätzchen können als Tee zubereitet eine schweißtreibende Wirkung entfalten. Gemeinsam mit anderen Kräutern, zum Beispiel mit Holunderblüten, werden sie in der Volksmedizin als Grippetee eingesetzt.

Als hochwertiger Proteinlieferant können die pollenreichen Kätzchen getrocknet und gemahlen zum Strecken von Getreidemehl verwendet werden. In früheren Zeiten, als Getreide noch rar und schwer anzubauen war, war dies eine übliche Methode.

Zudem können die Kätzchen als Chutney eingekocht, zu Salz verrieben oder mit Gemüse kombiniert gekocht werden. Den Geschmack von Haselkätzchen würde ich als leicht erdig beschreiben.

Haselnüsse sind dank ihres hohen Eiweiß- und Ölgehalts sehr nahrhaft. Sie sind reich an essenziellen, ungesättigten Fettsäuren und Vitamin E. Bereits in der Steinzeit waren sie ein wichtiger Bestandteil in der Ernährung. Sie sind Nahrung für das Gehirn, können die Nerven stärken und Gleichgewichtsstörungen verringern. Zudem sollen sie das Immunsystem stärken und allgemein kräftigend wirken.

Aus der Küche kennst du Haselnüsse wahrscheinlich in Kuchen, Torten, Weihnachtsplätzchen, Nusskränzen, als Haselnusscreme, Nussmus, im Müsli, im Likör oder im Pesto verarbeitet.

Die jungen, zarten Blätter von Haselnusssträuchern lassen sich übrigens von März bis April als Gemüse zubereiten.

ACHTUNG! Wer auf Haselnusspollen und andere Frühblüher, wie Birke und Erle oder auf Haselnüsse allergisch reagiert, sollte weder die Haselkätzchen noch die Haselnüsse essen und anwenden!


Und hier mein Rezept, um deine Lebensgeister zu wecken: „Haselkätzchen-Haselnuss-Topping“

Du benötigst folgende Zutaten:

  • Eine Handvoll geöffneter Haselkätzchen
  • Eine Handvoll Haselnusskerne (entweder du hast noch welche vom letzten Herbst auf Vorrat, oder du kaufst einfach welche, am besten in Bio-Qualität)
  • Eine Prise Salz

Jetzt geht ’s an die Zubereitung:

  1. Zerkleinere oder vermahle die Haselkätzchen und die Haselnüsse in einem Mörser, einer Mühle oder einem Gemüsehäcksler. Je nach Laune kannst du alles fein- oder grobkörnig zerkleinern.
  2. Nun röste die Mischung in einer Pfanne auf mittlerer Hitze. Rösten bedeutet, du fügst kein Öl hinzu. Je nachdem wie heiß deine Pfanne ist, dauert das 5 bis 10 Minuten. Bleibe auf jeden Fall dabei, wende die Mischung regelmäßig und warte, bis sich ein feines Röstaroma entwickelt. Vorsicht, dass nichts verbrennt.
  3. Lasse alles ausgebreitet auf einem Blech oder großen Teller abkühlen und über Nacht trocknen.
  4. Nun kannst du nach Geschmack Salz hinzufügen.
  5. Fülle dein fertiges Haselkätzchen-Haselnuss-Topping in ein Schraubglas ab und bewahre es am besten im Kühlschrank auf. Dort hält es mindestens zwei Wochen.

Serviervorschlag:

Wie wäre es mit Spaghetti in Knoblauch-Öl mit Haselkätzchen-Haselnuss-Topping?

Ich habe in diesem Fall noch ein paar halb-geschlossene Haselkätzchen gefunden, die ich zusätzlich noch untergemischt habe.

Oder probier das Topping doch mal über einem Salat, im Müsli oder auf Gemüsegerichten aus. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Ich wünsche dir viel Spaß beim Sammeln und der Zubereitung deines Haselkätzchen-Haselnuss-Toppings!

Lass es dir schmecken!

Herzliche Grüße

Deine FederWaldHexe

Was hast Du schon so mit Haselkätzchen gezaubert? Unten bei den Kommentaren kannst Du gerne deine Erfahrungen teilen!

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One thought on “„Haselkätzchen-Haselnuss-Topping“

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